Zitatab einem gewissen bereich lassen sich kausalitätsketten nur schwerlich durch empirie beweisen. subjektiv allerdings schon antasten und umzingeln, mit teils erstaunlichen resultaten - die nach viel subjektiver erfahrungsforschung und durch stete thesenverwerfung und abwegungen eine sehr gute verfeinerung und annäherung an den "strang wahrheit" erlangt haben.
Subjektive Erkenntnisse sind völlig nichtig, solange es keine Kontrollmechanismen gibt, um subjektive Ideen von intersubjektiven Tatsachen zu trennen. Die hierzu nötigen Werkzeuge kann ausschließlich die Naturwissenschaft aufbringen; subjektiv mag ich von viel überzeugt sein, aber ich werde nie beweisen können, dass das, was ich glaube, auch real ist. Auf einer solchen Unsicherheit ein Weltbild aufzubauen ist für den Einzelnen töricht, für die Gesellschaft gefährlich, weil uns solch subjektivistischer Relativismus keinen Schritt voran, dafür aber rasant zurück in die Steinzeit bringt. Als Privatperson kann man überhaupt keine "Thesen verwerfen", wenn man sich keine theoretischen Grundlagen zur Unterscheidung von wahr und falsch angeeignet hat. Persönliche Überzeugungen können und dürfen nicht Maßstab sein, weil sie zu sehr von subjektiven Gegebenheiten abhängen und sich bei einer relevanten Menge an Vergleichspersonen jeweils konträr gegenüberstehen. Im Sinne des wissenschaftlichen Sparsamkeitsprinzips lassen sich Erkenntnisse, die ausschließlich durch "subjektive Erfahrungsforschung" gewonnen wurden und dem naturwissenschaftlichen Weltbild widersprechen, eher auf subjektive Irrtümer zurückführen als darauf, dass die Naturwissenschaft versagt hat.
Zitatmagie wird deshalb immer existieren, weil die kausalität warscheinlich gen unendlichkeit strebt und wie soll unsere wissenschaft da mithalten
Was meinst du damit, dass Kausalität "gen Unendlichkeit" strebt? Würde man die TOE finden, nach der seit fast einem Jahrhundert intensiv gesucht wird, könnte man auch die Wechselwirkung aller Kräfte des Universums verstehen und beschreiben - Magie braucht's dazu nicht.
Zitatdie ja nichtmal bereit ist zu akzeptieren das wir wo angekommen sind, wo man nicht weiterkommt ohne einbeziehung alter lehren und philosophien - oder diese passend scheinenden wenigstens nicht rigoros und dogmatisch ablehnt.
"Alte Lehren" und "Philosophien" sind meist dogmatisch und durch persönliche Überzeugungen entstanden, auch hier gab es also keine rationalen Kriterien zur Unterscheidung von wahr und falsch. Nochmal: einzig die Wissenschaft kann solche Kriterien aufbringen, ist also in der Lage, objektive (genauer: intersubjektive) Tatsachen als solche zu erkennen. Die einzelne Person kann sich immer irren, mein Verstand kann mich täuschen, mein Bewusstsein in die Irre führen - ein logischer Satz oder ein Experiment hingegen nicht.
Ich sehe auch nicht, wo die Wissenschaft nicht "weiter kommt" oder wo man gar auf irgendwelchen vormodernen Schund zurückgreifen müsste. Du kannst mir das sicher präziser erläutern.
"Alte Philsophien" werden auch nicht "dogmatisch abgelehnt", sie genügen lediglich nicht wissenschaftlichen Ansprüchen an die Wahrheitsfindung, wenn sie nicht überprüfbar sind. Und das hat seinen guten Grund - nehmen wir einzig die persönlichen Überzeugungen zur Grundlage, werden wir in der Entwicklung mindestens 500 Jahre zurückgeworfen, nämlich in die Zeit, als man noch ganz selbstverständlich glaubte, dass es Hexen und Zauberei gäbe, dass Einhörner und Riesen existierten und dass die Erde der Mittelpunkt des Weltalls sei. All das basierte auf "subjektiver Erfahrungsforschung", und schon damals wurden Menschen wie Galilei, die die Empirie zum Maßstab erklärten, beleidigt und beschimpft - von Leuten wie dir.
Zitatumso cooler wärs wenn die wissenschaft mit jenen, die meinen subjektiv natürliche erfahrungen die als übernatürlich gelten gemacht zu haben, in wirklich offenen und intensiven dialog treten.
Ein solcher Dialog findet statt und in der Regel lassen sich diese "Erfahrungen" bestens auf Basis des gängigen wissenschaftlichen Weltbildes erklären. In vielen Fällen würden sich auch Experimente durchführen lassen, um herauszufinden, ob mehr dahinter steckt - zum Beispiel bei der Psychokinese. Solche Experimente wurden auch durchgeführt und gingen immer zu Gunsten der Skeptiker aus. Die Beweislast liegt auf Seiten derer, die außergewöhnliche Behauptungen aufstellen, nicht auf Seiten der Wissenschaft, die bestens ohne diesen Hokuspokus auskommt. Dass man sich auf der einen Seite über diese doofe Wissenschaft mokiert und auf der anderen Seite ihre Hilfe in Anspruch nehmen will, ist auch sehr bezeichnend...
Zitatnaja ich denke das sie zwar die diversen chemischen Reaktionen messen kann, aber nicht was diesen zugrunde liegt.
Was den chemischen Reaktionen zugrunde liegt? Ähm doch, darüber ist man ganz gut im Bilde. Schau zum Beispiel mal bei Wikipedia. Chemische Reaktionen lassen sich auf die fundamentalen Wechselwirkungen der Physik zurückführen (vor allem die elektromagnetische Kraft), nur die Verknüpfung dieser Wechselwirkungen ist noch nicht gelungen (auch wenn es Ansätze gibt, zum Beispiel die Stringtheorie).
santiago