Den südlichen "Freistaat" betrachten viele im restlichen Deutschland aus vielerlei Grund eher skeptisch. Die (begründeten?) Vorurteile sind: Konservativ, religiös, ausgezeichnete Schulbildung und im Ausland scheinbar DAS Symbol für Deutschland neben Weltkriegsanspielungen.
Jetzt hat Bayern wieder etwas gefunden, bei dem sie mit gutem Beispiel voran gehen können - oder nur etwas neues zum "auf die Spitze treiben"?
Die Rauchergesetze und -bestimmungen sind bereits seit einer ganzen Weile verschärft - nun gab es einen Volksentscheid, ob die Zigaretten ganz aus der Gastronomie verschwinden sollen und dann gegebenenfalls müssen.
Immerhin 61% stimmten für "Ja, weg damit" und somit ist der Beschluss durch. Negativer Beigeschmack an der Wahl ist lediglich, dass nicht einmal 40% der Bayern überhaupt an der Wahl teilnahmen.
Aber so funktioniert Demokratie: Man hat das RECHT seine Meinung zu sagen, aber nicht die PFLICHT. Und wer zu spät kommt (oder gar nicht erst hingeht), den bestraft das Leben.
Nun könnte man sich sicherlich darüber ereifern, ob eine Wahl Gültigkeit haben kann/darf, bei der die Wahlbeteiligung bei nur knapp einem Drittel der Wahlberechtigten liegt, aber viel diskussionswürdiger empfinde ich nun dies:
http://www.welt.de/aktuell/art…eiten-Vorbild-nehmen.html
Mir geht als Raucher der "Nichtraucherschutz" allmählich richtig auf den Senkel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Dunst, den ich an einem Bahnsteig in die Luft puste meinen Mitmenschen mehr schadet, als es ihr täglicher Gang durch die Stadt tut.
Ich habe niemals einem Baby meine "Abgase" in den Kinderwagen gepustet, muss mich aber trotzdem wie im Zoo auf dem Bahnsteig in einen Glaskasten stellen. (Fehlt nur noch das "Bitte nicht füttern"-Schild)
Ich bin auch noch nie auf die Idee gekommen, in eine "Schwulenkneipe" zu gehen und mich darüber zu beschweren, dass es dort zu wenig Heteros gäbe. Wieso tun es dann Nichtraucher? Wer sich in eine Raucherkneipe setzt, der wird doch wohl wissen, was ihn erwartet.
Aber damit kann und darf nun nicht Schluss sein. Getreu dem Motto "Einigkeit im Vaterland" möchte der Nichtraucherschutzbund nun in ganz Deutschland die Hinterzimmer in Kneipen durchlüften und für Zigarettenqualmer verbieten lassen. Man bekommt als Raucher also nichtmal mehr seinen Käfig.
Dass über Folgen und Konsequenzen des Rauchens aufgeklärt wird, ist mir nur Recht und finde das sogar unterstützenswert. Meinetwegen kann auf jede Zigarettenschachtel das Bild einer schwarzen Raucherlunge oder ein amputiertes Raucherbein abgebildet werden.
Stattdessen werden Kampagnen durchgeführt, die Raucher als "stinkend", "uncool", "dreckig", was auch immer darstellen. Mehr und mehr wird der Eindruck vermittelt, man wolle und müsse Nichtraucher vor den Rauchern schützen.
Und wo bleibt der Raucherschutz?
Vielleicht denke ich gerade zu verbohrt, aber mir kommt es mehr und mehr so vor, als würden Raucher zur "zweiten Klasse" degradiert. Das finde ich absolut daneben - aber ich bin gerne bereit mir von Nichtrauchern erklären zu lassen, dass es ja eigentlich alles ganz anders ist.