Sowas finde ich immer interessant.
Im münsterländischen Tecklenburg,da wo ich herkomme, erzählt man sich diese Sage:
Der Sage nach trafen sich die Hexen der gesamten Region regelmäßig an den Felsen, um dort in einer verborgenen Höhle ihre geheimnisvollen Kräutersalben anzumischen und ihre Zaubertränke mit den unterschiedlichsten Wirkungsweisen zu brauen. Gelegentlich berichteten verängstigte nächtliche Wanderer den Tecklenburgern am nächsten Tage, dass sie wieder Rauch aus den Felsen haben aufsteigen sehen.
Auch der Teufel selbst soll an vielen dieser Zeremonien und ausgelassenen Feiern der Hexen, die sich an ihr emsiges Treiben regelmäßig anschlossen, teilgenommen haben. Wer jedoch als normaler Sterblicher diesen Feiern beiwohnte oder das nächtliche Umtreiben der Hexen auch nur schaute, der war verloren und dem Tode geweiht, so hieß es.
Eines Nachts ritt ein Graf von Tecklenburg noch zur Mitternachtsstunde an der Hexenküche vorbei, da er noch in derselben Nacht eine wichtige Botschaft persönlich überbringen musste. Zu seinem Entsetzen tummelten sich unzählige Hexen johlend und tanzend um einen großen Kessel, der über einem großen Feuer aufgehängt war gleich neben den Felsen, die schon damals den Namen Hexenküche trugen. In dem Kessel selbst saßen vergnügt zwei weitere Hexen, die mit dem heißen Wasser ihren Schabernack mit den Umstehenden trieben. Der Teufel selbst schürte in diesem Augenblicke das Feuer.
Bei diesem schaurigen Anblick und unter den markerschütternden kreischenden Gesängen der Hexen sank der Graf besinnungslos von seinem Pferd, das aufgescheucht die Flucht ergriff. Am nächsten Morgen fand man den Grafen tot am Wegesrande liegen.
Die junge Gräfin war wie vom Donner gerührt als die schlimme Nachricht sie erreichte. Doch die junge Adelsfrau war eine mutige Christin mit einem starken Glauben. Und so machte sie sich noch am selben Abend auf den Weg zur Hexenküche – ein Kruzifix fest in ihrer Hand haltend.
Dort angekommen, kniete sie nieder zum leisen Gebet und streckte mit beiden Händen das Kruzifix den Felsen entgegen. Plötzlich zerbarsten diese und der Pferdfüßige trat aus ihnen hervor mit lautem Hohngelächter. Doch die junge Frau betete unerschrocken weiter und streckte ihm das Kruzifix entgegen.
Da jaulte der Teufel auf, hieb mit unermesslicher Kraft auf die Felsen und stapfte wütend mit seinem Pferdfuß auf. Doch dann nahm er unter unaussprechlichen Flüchen Reißaus und sprang ins Münsterland davon. Als die Gräfin auf die Burg zurückkehrte, erwachte ihr Mann aus dem Todesschlaf. Den Fußabdruck des Teufels jedoch kann man bis heute im Felsen sehen.