Mhm... ich bin mir nicht sicher ob ich das auf diese Weise machen sollte aber ich versuch es einfach:
Ich bin ja Zugführer beim Bund. Als ich heute in mein Büro kam lag ein Brief auf meinem Schreibtisch. Annonym, gedruckt und da mein Büro eigentlich immer offen ist kommen mindestens 50 Leute als Verfasser in Frage.
Der Brief ist von einem (meiner) Soldaten.
Er beschreibt darin das er schon länger über Selbstmord nachdenkt. Nicht das er depresiv wäre oder große Probleme hätte; er schreibt er hätte einfach erkannt das das leben an sich sinnlos ist und egal was man macht man wird eh sterben. Er schreibt das egal wie sehr man sich bemüht wie viel Hindernisse man überwindet man am ende wird man eh drauf gehen. Er sagt ihm geht es wie dem Steppenwolf von Hesse, eigentlich führt er ein gutes, durchschnittliches Leben und hat sich nie geritzt oder ähnliches aber wenn er eine Waffe in der Hand hält denkt er völlig emotionslos daran sich den lauf an die Stirn zu drücken und alles zu beenden. Er findet alle Menschen, die gesellschaft an sich dumm und hassenswert. Als einziger Grund es nicht zu tun sind wohl seine Eltern. Er schreibt sie sehen das natürlich nicht so und wären geschockt und traurig. Deswegen tut er das nicht.
Der Verfasser fragt mich ob er in psychologische behandlung soll. Bittet mich um eine Antwort.
Er sagt noch er hält mich für integer genug nicht gegen seinen Wunsch zu unserem Offizier oder einem Psychologen / Arzt zu gehen.
Er wendet sich an mich weil er mir vertraut.
TJA.
Was soll man da machen?
Ich meine klar, eigentlich muss ich das melden! Das würde auf jedem fall zu 100 % dazu führen das er aus dem aktiven Dienst fällt. Natürlich würde er auch entsprechende Psychologische Behandlung bekommen die er braucht. Ich habe morgen einen Termin beim Psychologen gemacht um ihn die Situation erklären zu können, bin mir aber nicht sicher ob ich das mit voller härte verfolgen soll. Ich weis auch nicht was passieren würde wenn ich ( oder dann mein vorgesetzter) anfangen würden nach dem Soldaten zu suchen.
Ich persönlich würde mich rechtlich zu 100 % absichern wenn ich einfach zu meinem Vorgesetzten renne. ABER ich möchte den Soldaten der das geschrieben hat nicht auf diese Weise verkaufen, weil er mir wohl vertraut.
Was würdet ihr tun?
Was würdet ihr mir empfehlen zu tun?
Kennt sich jemand genug mit depressionen aus um zu sagen ob der kammerad psychisch krank ist oder nicht?