Im Münchhausen-Trilemma ist jeder gefangen, nicht nur der "Mainstream".
Ein Fakt desssen sich die meisten Menschen nicht bewusst sind und dem leider, auch im Wissenschaftsbetrieb nicht genug Beachtung geschenkt wird.
......In seinen erkenntnistheoretischen Aspekten halte ich das Trilemma aber für kein großes Hindernis, es lässt sich hier recht leicht überwinden und bietet auch keinerlei Basis für Angriffe auf den Wissenschaftsbetrieb.
Ich möchte den Wissenschaftsbetrieb nicht angreifen, ich finde nur man muss ihn kritisch hinterfragen. Und man darf nicht jeden für eine Kapazität halten, nur weil er einen Titel inne hat. Wer weiss schon wie viele Guttenbergs und Koch-Mehrins es dort draussen gibt. Gerade sog. Laien (in meinen Augen übrigens ein ad hominem) die sich aus pers. interesse ein Leben lang mit bestimmten Themenbereichen beschäftigen sind sog. Experten fachlich oft überlegen.
..... Ob Däniken wissenschaftlich arbeitet, kann ich - von grundlegenden Problemen wie Ockhams Messer mal abgesehen - nicht beurteilen, ...
An dieser Stelle möcht ich noch einmal deutlich machen, dass Ockhams Rasiermesser sich nur und ausschließlich auf die Anzahl der ein Phänomen beschreibenden Parameter bezieht. Wertungen wie "Vernünftig" haben bei Ockham nichts zu suchen.
ich bin kein Archäologe. Um zu erkennen, dass er z.T. Halbwahrheiten verbreitet, Fakten ignoriert und logische Argumente sowie Beweise für seine Behauptungen schuldig bleibt, braucht man hingegen kein Wissenschaftler zu sein. Das hat auch nichts mit dem "Selbsterhaltungstrieb" der "Wissenschaft" zu tun, sondern einfach damit, dass Dänikens nichts präsentieren kann, das seine Sicht der Dinge überzeugender scheinen lässt als die "Mainstreamposition"
Es fällt mir schwer darauf zu antworten, da du hier wenig konkret bist.
Ich versuche es trotzdem mal:
"Fakten ignoriert" Mit dem Wort Faktum würde ich persönlich sehr vorsichtig umgehen. 1. Aus generellen erkenntnistheoretischen erwägungen 2. Ganz konkret in Bezug auf die Archäologie, die wie kaum eine andere Wissenschaft auf Spekulationenen angewiesen ist.
Die "Logik" von Argumenten bezieht sich natürlich immer auch auf das zugrunde liegende Paradigma. --> " sondern einfach damit, dass Dänikens nichts präsentieren kann, das seine Sicht der Dinge überzeugender scheinen lässt als die "Mainstreamposition"
dieser Satz zeigt das sehr deutlich. Vergangenheit lässt sich immer in verschiedenem Lichte interpretieren. Mir ist es dabei eigentlich wurscht wer "recht" hat. Zu beachten ist allerdings, dass sich die Archäologie in ihrer Theorienbildung nicht frei bewegen kann sondern innerhalb der Parameter bleiben muss die ihr von anderen Wissenschaftszweigen gesetzt wird (Paläontologie, Geologie, Biologie....). Das heisst, auch kleinste Fehler in den Grundannahmen summieren sich in der Folge zu erheblichen Unstimmigkeiten (Ähnlich einer nichtlinearen Gleichung die man iteriert)
- was übrigens für Leute wie Dürr oder Hawking ebenso gilt. Dass man sich ausgegrenzt fühlt, wenn man eine von der Allgemeinheit abweichende Meinung vertritt, ist menschlich,
Das Abweichler ausgegrenzt werden ist auch menschlich. Beides hat aber null Erklärungsmächtigkeit in Bezug auf die "Fakten / Theorien etc.) Deswegen sollte man vorsichtig sein, wenn jemand sagt: "Dies oder jenes steht im Wiederspruch zur anerkannten Lehrmeinung".
doch dass sich Fakten auf lange Sicht immer durchsetzen, wenn sie wissenschaftlich fundiert präsentiert werden, beweisen unzählige Beispiele aus der Geschichte. Komisch, dass Einstein, Heisenberg und co. nicht von der "pyramidalen Hierarchiestruktur des klassischen Forschungsbetriebes" mundtot gemacht wurden, sondern Nobelpreise und Lehrsitze an renommierten Universitäten erhielten...
Ein wirklich ganz schön bornierter Wissenschaftsbetrieb.
santiago
Das zeigt sehr deutlich, dass es nicht um Fakten geht sondern um Pragmatismus, Opportunismus und Sozialverhalten in kleinen und großen Gruppen. Du unterschlägst hier, dass Einstein und Heisenber untereinander völlig inkompatibel sind. Klar ist SRT/ART sind Näherungen mit denen sich "beschränkt" arbeiten lässt. Einstein dachte aber noch in der Klassischen Physik der "Thomsonschen und Rutherfordschen Atommodelle" Er war "gefangen" in Vorstellungen objektiver Welten, spielte mit Äthermodellen, glaubt an einen zwar relativen aber objektiv vorhandenen Raum (Er kannte wohl Carl Stumpf nicht "Über die psychologischen Ursachen der Raumvorstellugn" ISBN 9789060310441, Fester Einband, aus der Reihe (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1873), erschienen bei Kloof & Bonset)...naja ich will nicht zuweit ausholen. Mit QED / QCD / QM ist Einsteins RT jedenfalls >prinzipell< nicht zu vereinbaren. Kann und sollte übrigens jeder gerne überprüfen!
Das zeigt aber, dass es auch im Mainstream-Wissenschaftsbetrieb um Posten und Pöstchen, Glaubensvorstellugen (wenn auch nichtreligiöser natur), Stellungen innerhalb der Hierarchiesturktur usw. geht. Im Gegenteil ich finde es erstaunlich wie naiv viele sind zu glauben der Wissenschaftsbetrieb wäre immun gegen derlei Dinge.
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Zitat von Einsamer Schütze
Nur gibt es eben klare Regeln für wissenschaftliches Arbeiten.
Wissenschaft ohne zugrunde liegender Philosophie gibt es nicht. Von welcher redest du? Positivismus / Neopositivismus / Teleologischer Idealismus / Realismus / Idealismus / Nihilismus.
So wie sich die zugrunde liegende Philosophie ändert, ändern sich auch die Regeln.
Zitat von Einsamer Schütze
Däniken und Konsorten sind es, die sich ihre Fakten so auslegen, wie sie es gerade brauchen.
Ich würde sagen, sie interpretieren. Ob das irgendwann zu einem Erkenntnisgewinn führt der uns konkret hilft unsere Umwelt zu manipulieren bleibt abzuwarten.
Zitat von Einsamer Schütze
Mit Verlaub, das ist Blödsinn. Erstens weil Däniken gar kein Archäologe ist und zweitens, weil er bislang nie wissenschaftlich gearbeitet hat.
> Ohne Schein kommst net rein! <
Sorry aber das reicht mir als Argument nicht. Ich selbst musste einem Prüfer schon Dinge vorbeten die ich (und nicht nur ich) für ausgemachten Stuss hielt und halte nur um den Titel zu erlangen.
Zitat von Einsamer Schütze
Praktisch jede seine Behauptungen ist längst widerlegt worden, wobei stets deutlich wurde, dass er seine Quellen sehr frei interpretierte, teilweise sogar fälschte und verfälsche und dass ihm grundlegende Kenntnisse zur Mythologie, Ikonografie und zum technischen Kenntnisstand der von ihm untersuchten Kulturen fehlen.
Beispiele gefällig?........
Zu dem See:
Sag mal, erwartest du ernsthaft, dass ich dem Inhalt eines Von Zahi Hawass editierten Buches glauben schenke? 
Gib mir zwei Wochen Zeit und ich stelle mal eigene Recherchen an. Vielleicht hast du recht vielleicht nicht....aber Hawass glaub ich nicht.
Zum Artikel von Freistetter im Scienceblog:
1. Warum hat er nicht nachgefrag, wenn ihm was unklar war. Bei nahezu jedem Vortrag gibt es am Schluß die Möglichkeit Fragen zu stellen.
2. Freistetter schreibt: "Dänikens Bilder waren doch schon so klar und eindeutig - was soll man da noch überprüfen? Ich konnte leider kein Foto machen - aber bei ihm sah das in etwa so aus (die Karten stammen von Google Maps)"
Freistetter kommt uns hier mit Erinnerungen dessen, was er angeblich bei Däniken gesehen haben will. Ich darf dabei Feistetters Grundeinstellung zu Däniken wohl als eher skeptisch annehmen. Naja sieh selbst....-> (http://www.youtube.com/watch?v=cDxqLQf8X_M) Damit wil ich Freistetter nicht zu nahe treten, sondern nur zeigen wie aussagekräftig Erinnerungen sind gerade wenn sie durch Grundhaltungen gefärbt sind.
3. Die Sache mit
und Epidauros.
Wikipedia sagt das antike Epidauros lag im Bereich der heutigen Stadt Lygourio (http://de.wikipedia.org/wiki/Epidauros)
klick
Also da vo der rote Punkt ist.
Hat Feistetter berücksichtigt, dass Google maps eine Variante der Merkatorprojektion nutzt? Da kann man natürlich nicht einfach einen euklidischen Kreis drüberlegen. Ich habe das Spielchen auch mal gemacht und zwar mit einer Karte von Welt-Atlas.de und einem Kreisspline (Cinema4d)
Bei mir passt es. Wobei man sich natürlich immer über Positionen historische Standort und Genauigkeiten streiten kann. Das antike Knossos lag z. B.: einige Kilometer südlich des heutigen Heraklion.
klick
....so weit, so gut.
Zitat von Einsamer Schütze
Zahlreiche weitere Beispiele wurden auf FrankDs Homepage und bei mysteria3000 behandelt.
Die Seite kannte ich nicht. Da werde ich mich mal einlesen. 
Zitat von Einsamer Schütze
.. Ich möchte so gerne mal einen einzigen Fall, wirklich nur einen einzigen, präsentiert bekommen, wo Däniken wirklich wissenschaftlich einwandfrei gearbeitet hat und zu einen einleuchtenderen Ergebnis gekommen ist als die Altertumswissenschaften......
Ob etwas einleuchtend ist oder nicht hängt immer auch mit der eigenen Wahrnehmung und seinem Standpunkt zu sammen.