Mai 1961, Wälder um Wauchope:
Drei junge Holzarbeiter beobachteten eine riesige Echse, die über ein
bereits abgeholztes Areal voller verrottender Holzabfälle auf sie zu kroch. Das Ungeheuer war durch seine Färbung sehr gut getarnt und bereits auf eine Steinwurfweite herangekommen. Die jungen Männer sprangen auf und rannten zu ihrem Truck. Als sie sich darin sicher glaubten, sahen sie, wie das Tier die Böschung herunterkam, die Schotterpiste überquerte und im angrenzenden Wald verschwand, während es über umgestürzte Bäume kletterte. Der Waran war etwa 1 Meter hoch und an die 10 Meter lang, während der Durchmesser seines Körpers beinahe einen dreiviertel Meter betrug. Schon des Öfteren sollen solche Kreaturen in diesen Wäldern beobachtet worden sein.
1974, Wattagans:
Der Farmer Mike Blake aus Cessnock saß auf der Veranda seines Farmhauses, vor dem sein Pick-up geparkt stand. Plötzlich kam ein riesiges Reptil um die Hausecke gekrochen und postierte sich zwischen dem Pick-up und der Veranda. Es schaute den zutiefst erschrockenen Blake eine Zeit lang interessiert an und trollte sich dann ins Unterholz. Das Tier war deutlich länger als der 5,5 Meter lange Wagen.
1974, Quorrobulong, westliche Wattagans:
Tony Harris beobachtete auf einer Orangenplantage ein an die 9 Meter langes, eidechsenähnliches Reptil, das sich an den Orangen gütlich tat. Das Tier verschwand kurz darauf im benachbarten Unterholz.
1975, Wattagans:
Zwei Farmer wollten einen umgestürzten Baumstamm von einer unbefestigten Piste räumen. Der Stamm entpuppte sich jedoch als riesige Echse, die sich langsam erhob und gemächlich im hohen Gras verschwand. Das Tier war länger als die 6 Meter breite Straße.
27. Dezember 1975, nahe Cessnock, Wattagans:
Ein Farmer erblickte im Buschland hinter seinem Anwesen einen riesigen Waran von mindestens 10 Metern Länge, der eine Höhe von etwa 1 Meter hatte. Er hatte kräftige Beine, einen etwa 60 cm langen Hals und einen 90 cm langen Kopf. Die Haut war grau und gesprenkelt und wies dunkle Streifen auf.
1979, Wattagans:
Der Herpetologe Frank Gordon suchte in einem sumpfigen Gebiet nach Lurchen. Als er ergebnislos zu seinem Geländewagen zurückgekehrt war, bemerkte er auf der Böschung neben sich etwas, das er zunächst für einen dicken Baumstamm hielt. Dieser war ihm beim Verlassen des Fahrzeugs jedoch nicht aufgefallen. Plötzlich bekam der "Baumstamm" vier kräftige Beine und rannte mit großer Geschwindigkeit davon, um im dichten Wald zu verschwinden. Das Reptil war fast doppelt so lang wie der 5 Meter lange Landrover gewesen.
Das Verbreitungsgebiet der Riesenwarane beschränkt sich nicht nur auf die Wattagans; auch in anderen Regionen Ostaustraliens soll man ihnen begegnet sein: vom Moruya-Distrikt im äußersten Süden von New South Wales bis zu den Blue Mountains und der Region um Capertee westlich von Sydney. Auch aus den Regenwäldern Neuguineas kommen Berichte über riesige Warane - dort angeblich bis zu 12 Meter lang, mit fleischigen, etwa 10 cm langen Dornfortsätzen auf dem Rücken.
Hier sind noch zwei Sichtungsberichte, zu denen ich keine Jahreszahlen gefunden habe.
Ein Farmer nahe Capertee in den Blue Mountains beobachtete aus weniger als 100 Meter Entfernung, wie eine gewaltige Echse große Fleischbrocken aus einer eben erst getöteten Kuh herausriss und verschlang. Das Ganze spielte sich auf einer belebten Viehweide ab, die an ein dichtes Waldstück grenzte. Der unbewaffnete Farmer ritt sofort heim und holte sein Gewehr, doch als er zurückkam, war das Wesen längst verschwunden.
Ein anderer Bewohner derselben Gegend gelangte auf der Suche nach ausgebrochenen Rindern zu einem dichten Gestrüpp, in dem er Geräusche vernahm. Im Unterholz erblickte er eine an die 9 Meter lange Echse. Voller Panik ritt der Mann davon.
Andere Berichte, die nicht unbedingt mit einer direkten Sichtung der Kreaturen einhergehen, aber dennoch mit den Waranen in Verbindung gebracht werden, sind häufig – eingerissene Weidezäune, gerissenes Vieh, riesige Reptilienspuren. Der australische Archäologe Rex Gilroy gilt als eifrigster Jäger der monströsen Reptilien, er glaubt, dass der Riesenwaran Megalania prisca dahinter steckt.